Leopoldine Padaurek
geb. Zwettler

Hilfsarbeiterin. Widerstandskämpferin gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1898    † 1944

 

Lebenslauf

Leopoldine Padaurek, geb. Zwettler, wurde am 13.8.1898 in Wien geboren. Sie war Hilfsarbeiterin. 1918 trat sie der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich und der freien Gewerkschaft bei. Sie war verheiratet.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 25. 1. 1944 wurde Leopoldine Padaurek verhaftet und am 27. 9. 1944 gemeinsam mit Franz Kralik, Josef Lusk und Johann Salzer (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 21.11.1944 erfolgte im Landesgericht I in Wien ihre Hinrichtung.

Aus dem Urteil

„Die Angeklagte Leopoldine Padaurek lernte im Frühjahr 1943 im Wartezimmer eines Wiener Arztes zufällig die kommunistische Funktionärin Theresia Meller kennen. Zwischen ­ihnen entwickelte sich eine Freundschaft. Sie besuchten sich gegenseitig in ­ihren Wohnungen. Nachdem Frau Meller sich durch vorsichtiges Befragen vergewissert hatte, dass ­Leopoldine Padaurek ihrer marxistischen Einstellung treu geblieben war und dem Nationalsozialismus ablehnend ­gegenüberstand, gab sie sich als kommunistische Funktionärin zu erkennen und forderte Leopoldine Padaurek zum aktiven Einsatz für die KPÖ auf. Anfängliche Bedenken verstand sie durch ihre Behauptung zu zerstreuen, der Kampf ’gegen Hitler-Deutschland‘ werde von allen antifaschistisch eingestellten ­Österreichern geführt.“

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich ihr Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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